Bertha von Suttners Biografie

Bertha Gräfin Kinsky wurde 1843 in Prag geboren. Ihr Vater starb im Alter von 75 Jahren kurz vor Berthas Geburt. Gemeinsam mit ihrer Mutter wuchs sie im aristokratischen Umfeld der österreichischen Monarchie auf. Sie setzte sich mit bedeutenden Werken der Weltliteratur auseinander, lernte mehrere Sprachen und versuchte sich erfolglos als Sängerin.

Mit 30 Jahren, als das Erbe des Vaters aufgebraucht war, nahm die unverheiratete Bertha eine Anstellung als Gouvernante im Hause des Barons Carl von Suttner an. Dort lernte sie ihren späteren Ehemann Arthur von Suttner kennen. Bertha musste das Haus Suttner allerdings verlassen, als Arthurs Eltern von der Beziehung erfuhren.

Um ihre Ideen der breiten Masse näher zu bringen, wählte sie als Genre ihres Werkes die Unterhaltungsliteratur. "Die Waffen nieder!" wurde in über 20 Sprachen übersetzt und zählt zu den Bestsellern des 19. Jahrhunderts. 

Nach ihrem Erfolg widmete sie sich immer mehr der Friedensbewegung und gründete "Die Österreichische Friedengsgesellschaft", deren Präsidentin sie bis zu ihrem Tod war. Gemeinsam mit Alfred Fried wirkte sie als Herausgeberin der Zeitschrift "Die Waffen nieder", welche im Zeitraum von 1892-99 erschien. Weiters setzte sie sich für die Gründung eines internationalen Schiedsgerichts ein und nahm an fast allen Friedenskonferenzen als Vertreterin von Österreich teil. 1905 erhielt sie als erste Frau den Friedensnobelpreis.

Daraufhin nahm sie eine Kurzanstellung als Privatsekretärin bei Alfred Nobel in Paris an. Kurz danach heiratete sie im Geheimen Arthur von Suttner gegen den Willen seiner Familie. Das frisch vermählte Paar zog 1876 in den Kaukasus.

1885 kehrten Bertha und Arthur nach Versöhnung mit Arthurs Familie nach Österreich auf das Familiengut der Suttners, Schloss Harmannsdorf, zurück. In den folgenden Jahren widmete sich Bertha, wie bereits während ihrer Zeit in Georgien, ihrer schriftstellerischen Tätigkeit, thematisierte soziale Missstände und begann sich vermehrt mit dem Thema Pazifismus auseinanderzusetzen.

1887 nahm Suttner Kontakt mit der damals einzigen Friedensorganisation auf. 1889 wurde "Die Waffen nieder!", großteils auf Schloss Harmannsdorf verfasst, publiziert. 

Nach dem Tod ihres Mannes 1902 übersiedelte Bertha von Suttner nach Wien. Trotz der reservierten Einstellung der österreichischen Öffentlichkeit setzte sie ihren Kampf für den Frieden fort.

Am 21. Juni 1914 starb Bertha von Suttner eine Woche vor den Schüssen von Sarajewo und dem Beginn des Ersten Weltkrieges.